Albanien

Shkodra Lake

Nach dem herrlichen Abend gestern, dem Frühstück mitten in den Rebbergen, geht es weiter Richtung Shkodra Lake. Wir wollen ein gutes Stück vorankommen. Ich habe das Gefühl, dass wir den täglichen Adrenalinschub bereits dringend benötigen, ohne fehlt wohl etwas. Die Abfahrt aus dem Weingut ist extrem Steil und der Strassenbelag rutschig, halleluja. Auf halber Strecke nützen auch alle antrainierten Muskeln unseres treuen Gefährten nichts mehr. Ich rolle gemütlich wieder rückwärts. Langsam steigt das eben genannte Adrenalin, da ich unten aus einer 90° Kurve in den Steilhang musste. Alle Bremsen gezogen und dann Mann verständigt (der steht draussen und schaut, dass ich nichts abräume), dass ich den „Hoger“ bis oben durchfahren werde. Natürlich nur falls wir überhaupt irgendwie einen guten Zug haben. Nun, Dethleff’s ein bisschen Mut zusprechen und ab geht es aufs Gaspedal, siehe da, er kämpft mit allen mitteln und schafft es. Guter Junge! Marc muss leider das ganze Bergstück zu Fuss gehen, excüsee. Wir schwitzen noch ein-zwei Mal, es ist noch nicht ausgestanden mit dem Holperweg, wieder auf der Autobahn, oder das was hier Autobahn genannt wird, entschleunigt sich unser Herzschlag wieder.

Die Autobahnen sind hier für Alle da. Entgegenkommende Radfahrer, Esel mit Stroh bepackt, Traktoren, Fussgänger und was weiss ich nicht alles noch, die Schlaglöcher noch nicht inbegriffen. Also weiterhin höchste Konzentration.

Heute ist wohl DER Polizeiarbeitstag, überall stehen sie und kontrollieren Fahrzeuge und die Geschwindigkeit, ebenso werden die Kreisel durch sie geleitet, wir wissen ja wie dies funktioniert 🙂 Wir kommen ohne weitere Probleme durch, meist winken sie uns beim Vorbeifahren noch zu. Freundlich, freundlich. Vielleicht auch weil eine Frau am Steuer hockt 🙂

Was uns auffällt ist, dass wir noch nirgends so viele Autowaschstationen in kürzestem Abstand gesehen haben wie hier und alle sind sie besetzt. Ist wohl Autowaschsonntag….

Endlich am Shkodra Lake angekommen, wir haben einen Camping direkt am See auserwählt, sind wir erstaunt, dass dieser bis fast auf den letzten Platz belegt ist. Wir ergattern einen der letzten Plätze und stehen trocken, haben ja Solar, funktioniert hervorragend bei dem täglichen Sonnenschein. Der Camping ist sehr familienfreundlich, hat alles was benötigt wird, eher selten dieser Standard in Albanien, dies erklärt wohl auch die gute Belegung bereits Anfang Juni.

Nach dem Aufstellen planen wir die weitere Reise, müssen langsam die Zeit einteilen, damit wir pünktlich wieder zu Hause sind.

Zum Nachtessen kredenzt uns Marc leckere kleine Fische, welche wir von einem Fischer am Borsh-Beach abgekauft haben.

Auf den Sonnenuntergang warten wir immer noch, jeden Abend schiebt sich so eine vermaledeite Wolke, kurz vor dem Untergangskuss, vor die Sonne. Herrgottnochmal.

Theoretisch war am heutigen Tag eine schöne Bike-Tour dem Drim entlang geplant, das Wetter will aber nicht wie wir, es ist windig und zwischendurch platschen ein paar Regentropfen runter. Nachmittags ist wieder eitel Sonnenschein, wir haben uns entschlossen die Tour morgen zu machen, soll den ganzen Tag schönes Wetter sein.

Die Bike-Tour ist wirklich absolut empfehlenswert, führt dem schönen Rim entlang, zwischendurch hat es einen Fluss, welcher wohl nicht immer mit Wasser befüllt ist, da die Route dadurch führt. Jä nu, ab durch die Mitte, die Temperaturen erlauben eine Spritzwassertour durch die Flüsse.

Abgelegen von den Touristenzentren hat Albanien sehr schöne Naturgebiete, die Anwohner allesamt sehr freundlich, grüssen und winken immer als wir vorbeifahren, haben scheinbar wirklich Freude wenn den einmal Fremde durchrauschen. Einfach das Müllproblem, wie in Griechenland, dass haben sie nicht im Griff.

Für Albanien wäre ein Offroad-Fahrzeug sehr empfehlenswert. Es hätte sehr viele Plätze zum stehen, welche leider über ihre desaströsen Strassen angefahren werden müssen.

Morgen lassen wir Albanien hinter uns und nehmen Montenegro in Angriff, wir sind gespannt.