Molunat
Nach dem wir im untersten Zipfel einen schönen kleinen Campingplatz gefunden haben, stellen wir uns auf Nachfrage bei den Nachbarn einfach mit Blick aufs Meer hin. Der Campingbesitzer komme meist abends vorbei und wickle dann das übliche Prozedere ab. Auch gut.
Wir marschieren das kleine Dörfli ab und treffen auf Berner, genauer auf Bremgartner, (ich bin im Nachbardorf aufgewachsen), und das im letzten Fischerdörfchen Kroatiens. Bisher haben wir sehr wenig Schweizer Reisende angetroffen. Wir plaudern ein bisschen und bekommen den Hinweis eines guten Restaurants im Ort, es sei aber auch das einzige meinen sie schmunzelnd. Jedoch wirklich empfehlenswert. Ein erneuter Beizen-Besuch ist von uns nicht geplant gewesen, selber kochen ist angesagt, verwerfen wir natürlich sofort wieder und ab in ins Konoba.
Ich wage mich noch einmal an einen Tintenfischsalat, resp. Tintenfisch auf Zucchetti-Carpaccio, es war noch etwas blumiger geschrieben. So muss es sein, ein Gedicht, die blumige Schreibweise hat volle Berechtigung und ich habe mein Tintenfischsalattrauma überwunden.
Hier unten gibt es keine Bikerouten, was uns fast klar war, wir stellen im App selber eine zusammen, ist jedoch schwierig, da die Strassen entweder gar nicht auffindbar sind oder Wege, welche wohl vor 20 Jahren einmal in Betrieb waren und nun zugewachsen sind. Wir probierens und los gehts.
Die ersten 20 Minuten radeln wir bereits hin und her, da die zweite Abzweigung gesperrt ist, die dritte ist eine felsige hohle Gasse mit 15% Steigung, das kann ja heiter werden. Wir nehmen den Umweg über die Hauptstrasse und gelangen von der anderen Seite her auf den gewünschten Weg. Absolut toller Trail auf der Bergkante entlang, steinig aber gut machbar. Mit Sicherheit ist hier in den letzten Monaten niemand mehr durchgefahren, ich vorneweg, räume alle Spinnweben inkl. Spinnen, welche über den Weg gespannt sind, ab. Ich leide unter sofortigen akuten Würgereflexen, die Bewegungen auf dem Göppel sehen aus wie Fahrradjoga oder so. Mann findet, ich übertreibe, ich lass ihm ab nun gerne den Vortritt, ha, er sammelt auch eifrig die Dinger ein, selber schuld. Am untersten Zipfel sind wir langsam dehydriert und siehe da ein Beizli. Sieht geschlossen aus. Besitzer sitzt draussen, wir fragen ob wir den ein Bier bekämen, klar doch, trotz geschlossenem Betrieb serviert er uns ein kühles Karlovacko. Das nennt man Gasfreundlichkeit. Zurück nehmen wir nicht die Schotterpiste oben drüber, sondern fahren aussen rum.
Zuhause, also beim Camper, wollen wir noch einmal ein Boot chartern, leider waren die zwei die sie vermieten bereits auf hoher See unterwegs. Einen Jetski oder ein SUB wollen wir nicht also pflanzen wir uns in den Liegestuhl und besprechen die morgige Weiterfahrt.