Albanien

Borsh – Albanica Wineyards

Am Borsh Beach stehen wir ja direkt am Stand, es hat eine Toilette, Dusche im Freien und einen Frischwasserhahn zum Tank auffüllen. Super Sache. Nur das der Hahn von wem auch immer, abgebrochen wurde. Die Zuständigen Jungs möchten den Hahn reparieren, und kommen mit einer kleinen Zange und einem Spielzeug-Engländer angetanzt. Das kann ja lustig werden. Wäre unser guter Freund (Name der Red. bekannt) , mit auf Reisen, hätte er bereits jetzt das Zepter übernommen, aber wir reisen ja allein.

Nach einer halben Stunde wurde es auch Marc zu bunt und er übernahm die Führung, holte eine Wasserrohrzange aus unserer Garage und erklärte den Jungs wie diese funktioniert und wie man das Teflonband einsetzen kann. Der Wasserhahn funktioniert nun einwandfrei und ist wieder einsatzbereit. Spenden und Verdankungen bitte direkt an Marc.

Nach unserem rumlümmeln am Strand, mangels Bikerouten, entscheiden wir uns, am nächsten Tag, den Zvernec Beach anzufahren.

Ach du heiliges was auch immer, wir überqueren den Llogara Pass, von 0 auf 1043m, um nach Vlora zu gelangen. Nun hat der Dethleffs auch noch Muskeln angesetzt. Die Bergstrasse – fragt lieber nicht – ist natürlich in einem unglaublichen Zustand. Beim Zvernec Beach angekommen suchen wir wie verrückt einen schönen Übernachtungsplatz. Weit gefehlt, da ist nichts, was uns anspricht. Also andere Seite von Vlora anfahren, mitten durch die Stadt, schlechter Plan ganz schlecht, über eine Stunde stehen wir im Stau. Da herrscht irgendwie kein Verkehrssystem, Polizei mitten im Kreisel, welche den Verkehr regelt, hmm ist eher kontraproduktiv das Ganze.

Endlich drüben angekommen, gefällts uns auch nicht besser, vergleichbar mit italienischen oder spanischen Stränden, Sonnenschirm an Sonnenschirm, Liege an Liege, nichts für uns. Wir haben eine Sonnenschirmmeer-Allergie. Wir genehmigen uns erst einmal eine Stärkung in der Sunset Pizzeria, übrigens Super Pizza, und halten Kriegsrat. Dürften bei der Pizzeria übernachten falls gewünscht, Danke für das Angebot. Marc hat ein Weingut entdeckt, bei dem wir ebenfalls übernachten dürfen. Dies liegt eher im Hinterland. Gut so. Passt.

Ha, die Anfahrt ist wieder extrem abenteuerlich, das Navi schickt uns, warum auch immer, durch die engsten und steilsten Gassen, es hätte eine etwas weniger haarsträubende Anfahrt gegeben, jedoch das Schlussstück ist so oder so ein Feldweg über Stock und Stein.

Ich wiederhole mich, das Ziel ist absolut traumhaft und macht die Strapazen wieder wett. Diese Aussicht über die Ebene in den Rebbergen, herrlich. Das Weingut hat WC’s und eine Dusche für Womo-Übernachtungsgäste.

Sie führen ein kleines Restaurant mit einem Ausblick, bei dem es dir die Sprache verschlägt. Wir verkosten ihre Weine, geniessen die lokalen selbstgemachten Spezialitäten und lassen den Abend bei toller Aussicht ausklingen. Der Besitzer erklärt uns die Geschichte des Gutes. Angefangen im Jahr 2006, erster Wein 2009, pro Jahr ca. 30’000 Flaschen. Was für ein Tag.

Apropo Gepflogenheiten: Kaum über der Grenze Albanien, fällt uns auf, dass es hier vorwiegend zwei Automarken gibt. Eine mit 3 Buchstaben und die andere mit dem Stern, zwischendurch noch jene mit den 4 Ringen. Alles neue grosse Autos, gegenüber Griechenland ein gewaltiger Unterschied auf der Strasse. Die Fahrweise ist jedoch sehr ähnlich, wer zuerst fährt gewinnt.