Euböa
Nachdem wir die Grossstadt im Eiltempo besichtigt haben, entschliessen wir uns weiter zu gondeln. Richtung Chalkidi auf die Insel Euböa. Die Insel ist durch die Brände im 2021 gezeichnet. Hier ist es überhaupt nicht touristisch. Uns kreuzt kein einziges, nicht griechisches Fahrzeug. Alles einheimische Unterwegs. Nachdem wir die gefühlte „Furka“ überquert haben, fahren wir an eindrücklichen Landschaften vorbei, welche, eben allesamt mit abgebrannten Bäumen und Häusern gesäumt sind.
Wir sind hier wirklich die scheinbar einzigen Touristen unterwegs, am Camping angekommen, dachte, wir sind sowieso wieder einmal falsch abgebogen, da die Strasse immer enger und steiniger wurde, aber Nein, da ist wirklich ein Camping-Resort am Ende der Strasse, fragte uns der Rezeptionist, wie den Schweizer überhaupt den Weg hierhin finden, Ja das fragen wir uns manchmal auch 🙂 Es lockt uns meist in wenig touristische Gegenden, weil da alles eher ursprünglich ist.
Das Resort wird vorallem von den Einheimischen besucht, hat kleine Bungalows, Jurten, Ferienwohnungen und eben jede Menge Stellplätze. Er befand unser Womo für Gross, nachdem wir die Stellplätze gesehen haben, waren wir ebenfalls seiner Meinung. Der Dethleffs passte in der Länge haarscharf rein. Hier campen meist „Bössli“ oder Zelte, grosse Wohnmobile verirren sich nicht hierher, der Anfahrtsweg ist nicht unbedingt gemacht für Liner’s. Momentan ist hier keine Saison, wir sind fast alleine, der Platz wird noch auf Vordermann gebracht, ist nur an den Wochenenden geöffnet, was uns überhaupt nicht stört, so haben wir unsere Ruhe. Wir sind von Sonntag (Nachdem die Wochenendtouristen abgereist sind) bis Dienstag, mit einem anderen Camper, zufällig ebenfalls ein Schweizer, alleine auf dem Platz, er ist wirklich noch geschlossen, dürfen jedoch alles benutzen und bezahlen für unsere 3 Nächte nur die eine, welche sie offiziell offen hatten. OK, mit dem haben wir nun wirklich nicht gerechnet, so was von Gästefreundlich!
Wie bereits erwähnt ist die Gegend immer noch gezeichnet von den Bränden, abgebrannte Bäume wo das Auge hinreicht, angefangene Hotelkompexe welche sich selbst überlassen wurden, überall stillgelegte Strassen-Baustellen. Es herrscht eine ungewohnte Ruhe auf der Insel. Das Geld fehlt an allen Ecken. Leider hängt dies alles ebenfalls vom Tourismus ab, diese kommen fehlen weil die Gegend nicht mehr Bilderbuchmässig ausschaut. Landschaftlich finden wir die Insel absolut Sehenswert, nicht derselbe touristische Abklatsch welcher überall in den Hotspots genau gleich aussieht.
Unsere Reise geht nun, mit vielen Eindrücken, weiter Richtung Thessalien. Dafür nehmen wir die Fähre, um nicht wieder rundherum fahren zu müssen.
Die griechischen Verkehrsgepflogenheiten sind ja typisch südländisch. Verkehrsschilder dienen nur als Empfehlung und die Ampeln sind nur da, weil man eben Ampeln haben muss. Bei den Baustellen haben sie höchstwahrscheinlich die Schweiz als Vorbild genommen, es kommen andauernd welche. Die Tempolimits wurden ebenfalls kopiert, die ändern noch häufiger als bei uns, da diese jedoch nur als Dekoration dienen, ist dies völlig Wurscht. Auf was ich hinaus will ist, dass wir die Verkehrsschilder ebenfalls bereits ignorieren, vorallem jene die nur griechisch beschriftet sind.
Da kommt also so ein Strassenschild, während der Fahrt zu Fähre, mit griechischem blabla, welches wir sowieso nicht verstehen. Wir tuckern gemütlich vorbei, nach ca. 6km Fahrt ist Ende Gelände, Strassensperre, ja hergottnocheinmal, ganzes Gefährt irgendwie drehen und zurück. Das erste Schild welches wirklich einen Sinn ergeben hat :-). Die Route hätte der schönen Küstenstrasse entlang geführt, alles flach mit herrlichen Fischerdörfchen unterwegs. Nun müssen wir wieder quer über den Hoger krackseln, ich sage nur Furka, Simplon oder was auch immer, da schnauft unser Dethleffs wieder gewaltig und Frau hat Muskelkater vom Lenkrad umendrehen. Fazit: Die Griechen haben auch Berge und sogar Strassenschilder die was bedeuten. Die Fähre erreichen wir gerade pünktlich zum verladen, alles Paletti.