Korinth
Nun wieder alles sauber und parat für die nächsten Wochen, starten wir dir Tour nach Korinth zum Kanal. Wir möchten nicht unbedingt die Hauptstrassen befahren, jedoch ist das Strassennetz im Maps und auf einschlägigen Bike-Apps nicht wirklich vorhanden. Also ins blaue Route geplant. Bis nach Korinth alles Paletti. Korinth als Stadt hat für uns zu wenig Charme, wir ziehen weiter zum einen Kanalende.
Wahnsinn, der Bau wurde 1881-1893 durch ungarische Ingenieure an der schmalsten Stelle gebaut. Der Kanal verbindet den Golf von Korinth mit dem Saronischen Meer, somit können die Peloponnes ausgelassen werden. Es passieren heute noch täglich ca. 30 Schiffe den Kanal. mit einer höchsten Breite von 17m.
Nun dem Kanal entlang an das andere Ende radeln. Unterwegs bemerkt Marc einen Hund, der im Eisenzaun seinen Kopf eingeklemmt hat. Bremsen und die Lage „tscheggen“. Sieht wirklich nicht gut aus. Erst den Hund mit Worten beruhigen und ihn an uns gewöhnen. Ich streichle langsam den Kopf und taste die Grösse des Kopfs sowie des Eisenzaun ab. Wird leider nicht besser. Marc steigt auf die andere Seite des Zaun’s um ihn zurückzuziehen währenddessen ich ihm die Ohren durchdrücke und probiere die Schnauze zuzuhalten und den Kopf zurückzudrücken, Chancenlos.
Wir fahren weiter um Hilfe zu holen. nach 1km ist ein Kieswerk, bei dem wir einem Mitarbeiter das Problem schildern, er steigt extrem motiviert ins Auto und fährt uns nach (ich bin mir nicht sicher ob er ohne uns nachschauen gegangen wäre).
Der Hund, mittlerweile bereits blutig, leider immer noch eingeklemmt. Kiesarbeiter entschuldigt sich, dass dieser Zaun zum Kanal gehört und er nichts tun könne. Hallo, DU kannst griechisch und jemandem Bescheid geben. Ist ja nur ein Hund, uhh „mir regä üs uf“.
Wir fahren also wieder zurück zur Hafenbrücke, schildern das Problem dem Mann im Kontrollhaus. Er guckt mit Fernrohr, bringt nichts man sieht den Hund nicht von hier unten. Nach 10 Minuten erklären, versteht es unserer Sorge, kann jedoch nicht weg vom Posten, erst in einer Stunde, da kommt seine Ablösung. Verstehen wir, jedoch nicht, dass man nicht jemanden anrufen kann, Gopferdori! Der Hund wird keine Stunde mehr überleben, denken wir. Er macht sein möglichstes versichert er uns.
Wir fahren wieder am Kanal zurück, zum Hund. Wir sehen schon von weitem, dass unserer Bemühungen nichts gebracht haben. Unser Einsatz war leider nicht von Erfolg geprägt, wir hoffen jedoch, dass die letzten Streicheleinheiten unsererseits, ihm geholfen haben und er trotzdem ein gutes Leben hatte. Die Stimmung ist gerade auf dem Nullpunkt.
Nach diesem unschönen Erlebnis fahren wir weiter zur anderen Seite des Kanals, immer noch imposant, weiter unten hat es noch einmal eine Brücke, fahren wir an um über diese, zurück zu fahren: Baustelle, kein rüberkommen, hmpff. Alles wieder zurück und die vorige benutzen. Langsam wird es dunkel über uns. Was haben wir gestern gesagt, das Wetter will nicht wie wir. Ein bisschen heftiger in die Pedale steigen Richtung Akrokorinth, nächster Steinhaufen besichtigen. Das Navi macht nicht mehr mit, findet keine Strassen mehr, so gurken wir einfach der Nase nach, Richtung der Stätte. Plötzlich hupt es von hinten, Mutter und Tochter im Auto halten uns an und erklären uns entgeistert, dass man hier nicht weiterradeln soll. Weiter vorne sind die Roma welche Euch alles klauen, Natel, Velo und was ihr sonst noch alles dabei habt. Sie fragen uns was unser Ziel sei. Eben der Tempel of Apollon/Akrokorinth. Mit Begleitschutz durch die zwei Damen führen sie uns auf den Richtigen Weg. Wir sagen DANKE! Wirklich schampar nett
Beim Tempel angekommen, ist es bereits dunkelgrau am Himmel, nicht weit von uns entfernt. Frau will Nachhause, Mann hat Durst, da wir mitten durch lauter kleine Lokale fahren, nicht wirklich verwunderlich. Ok, ich bin „überschnurret“, wir machen einen Boxenstopp. War leider die falsche Entscheidung. Es leerte kübelweise Wasser über uns aus. Das Biketrikot, notabene frisch gewaschen, sah aus wie sau als wir endlich den Heimweg gefunden haben. Das Natel war mittlerweile auch noch abgelegen somit kein Navi mehr 🙂 Wir suchten bei dem Mistwetter unser Zuhause, juhuui.
Gottlob hat es eine hervorragende Dusche und eine Waschmaschine, wir machen das Spiel noch einmal.
Wir zünden eine Kerze an für den Hund 🕯. Sind immer noch erschüttert.